Diese Geschichte geschah 2022.
Unsere guten unnützen Ideen
Die Wege in der Nacht
Es ist Nacht und ich gehe durch den Wald. In der Dunkelheit kann man weder die Details der Natur (schöne Blumen, Wurzeln, Vogelnester, Höhleneingänge usw. ) noch den kommenden Weg unterscheiden. Ist es in unserem Leben nicht manchmal auch so ?
Aber egal, ob die Zukunft ungewiss ist oder nicht, was zählt ist, in guter Begleitung zu sein. Also bin ich hier, um mit Gott zu reden…Kann man sich wohl einen besseren Vertrauten wünschen ?
Die Ideenbox
Jesus hat mir noch immer keine Antwort auf meine Anliegen (siehe Serie 9/13) gegeben, aber ich errate, dass Er aufmerksam meine Sache verfolgt. Wie immer, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und es entsteht eine Stille im Gespräch, meine ich, ich müsse die kleinen Pausen überbrücken ! (Ach, wie blöd, ich muss immer meinen Senf dazugeben !) So weise ich Ihn auf eine gute Idee hin, nur falls Er nicht daran gedacht hätte…
« Stiftungen!! … Herr, es gibt doch solche Organisationen, sogenannte Stiftungen, die Projekte unterstützen, wenn ich mich nicht irre, oder !? – – -Also, könntest du mir bitte vielleicht einige Adressen abtreten ?
Keine Antwort… Ähm, scheint so, als wäre der Herr heute Abend nicht so gesprächig… aber kein Stress, ich kenne Ihn, Er denkt sich seinen Teil…Was bist du doch für ein Schlingel, Herr! Jesus, ich hab‘ dich lieb, und jetzt, gute Nacht, ich gehe schlafen, aber bitte bitte, hilf mir !! Bis dann !
Die Antwort
Am nächsten Morgen strecke ich mich nach dem Aufwachen, um aus meinem Tiefschlaf rauszukommen, und stehe dann auf. Gähnend und noch schlaftrunken gehe ich aus meinem Schlafzimmer, greife nach meinem Smartphone und schaue nach dem Wetter (ihr wisst wohl, dass man nicht mit dem Smartphone schlafen soll, oder ?) …und da : Wow !!
Ich entdecke, dass ein Kumpel, übrigens Leiter von einem christlichen Werk, der sich nur selten bei mir meldet, mir viele Nachrichten geschickt hat, alle mit dem gleichen Inhalt :
„ Alain, ich muss dir unbedingt die Adressliste von Stiftungen schicken! Ich würde gerne vorbeikommen und dir erklären, wie du finanzielle Unterstützung kriegen kannst !“
Ich glaub’, ich spinne ! Ich hab’ wohl noch niemals solche Nachrichten bekommen ! Scheint ja recht eilig zu sein !
So kommt es, dass das Verwaltungsteam vom Atelier dank der wertvollen Ratschläge meines Kumpels eine Präsentationsmappe zusammengestellt hat, die wir an alle Adressen geschickt haben, die der Kumpel uns großzügigerweise vermittelt hatte.
Himmlisches Marketing
Letzten Endes bekamen wir nur sehr wenig positive Antworten , geschweige denn richtige Hilfe. Aber nichtsdestotrotz meine ich, erkannt zu haben, weshalb wir diese Adressen bekommen haben…
Es war eine liebevolle Geste, ein Augenzwinkern des himmlischen Papa, um mir zu zeigen, dass er mich neulich in der Nacht im Wald sehr wohl gehört hatte. Dadurch möchte Er mir klar machen, dass Er wertschätzt, was ich Ihm sage, auch wenn Er in Wirklichkeit meine klugen Ratschläge in puncto Marketing überhaupt nicht braucht, um Wunder zu vollbringen !!
Ok, kein Problem, Herr, tue es auf Deine Art und Weise ! Mir soll es recht sein ! Und wer weiß, vielleicht können wir die ersten Kontakte mit den Stiftungen noch später gebrauchen ?
Auf jeden Fall danke für deine liebe Zuvorkommenheit !
Wir verhalten uns wie Waisenkinder
Ich vertraute mich christlichen Kumpels an und war erstaunt, wie viele Ratschläge sie mir gaben. Sie ermutigten mich zum Fundraising, weitere Hilfsverbände zu kontaktieren, weitere Werbemaßnahmen zu unternehmen, einen Spagat auf dem Marktplatz zu machen usw.
Aber ich spürte, dass die anscheinend so geistlichen Ratschläge eigentlich von Angst inspiriert waren und nicht auf meine Situation zutrafen. Denn jedes Mal, wenn ich einen Rat bekam, hörte ich den Herrn sagen : „Nein, lass es sein !“
Man könnte meinen, selbst als Christen verhalten wir uns immer noch wie Waisenkinder. Wie solche, die sich selbst überlassen sind und ohne Papa zurechtkommen müssen.
Also, mein Entschluss steht fest, ich gebe dir die Kontrolle ab: „Einverstanden, Herr, ich lass dich machen, du wirst mir schon zeigen, was ich tun soll.“
Fortsetzung folgt…
Möchtest Du von Alain Auderset Nachrichten erhalten?
Ich melde mich an